Klappentext
Himmel über der
Maremma
Theresa, eine junge Witwe, fährt mit ihrem kleinen Sohn nach Italien, um sich auf einem Gut als Pferdewirtin zu bewerben. Die bezaubernde Landschaft, das Gut und nicht zuletzt der Gutsbesitzer Maximilian von Ossten ziehen sie in ihren Bann.
Nach einem Rundgang über das Gut und durch die Ställe, hatte er gesagt: „Sie können den Job haben, aber ...“
„Aber?“
„Es gibt eine Bedingung.“
„Welche Bedingung?“
„Sie müssen mich heiraten.“
Theresa hatte gelacht und gefragt: „Wollen Sie das Gehalt sparen?“
Ein halbes Jahr später ist sie Frau von Ossten.
In der südlichen Toskana, der Maremma, glaubt sie, ein zweites Glück gefunden zu haben, bis sie erkennt, dass man Glück nicht findet, sondern darum kämpfen muss.
Faith und Leathan
Tanz auf dem Vulkan
Der dritte Band meines Fantasy Romanes erschein bald.
Auszug
Die Rückkehr
Aus der Ferne eine Ruine, glich das Bauwerk beim Näherkommen einer düsteren prachtvollen Kathedrale. Der Wind, der sich hier niemals legte, weinte wie ein untröstliches, verlassenes Kind um Türme und Pfeiler.
Herrisch aufstrebende Säulen stiegen scheinbar bis in den Himmel. Immer noch wuchsen Mauern und Pfeiler. Hunderte von abschreckenden moosbewachsenen Statuen und grausigen, grinsenden Skulpturen besetzten Wände und Nischen der Fassade. Die Steintoten. Grässlich verzerrte Gesichter starrten auf die Beschauer herunter. Sie bewegten sich, kauerten auf Simsen und tanzten in Nischen ihre obszönen Tänze. Schwarze haarige Spinnen woben ihre Netze in jedem Winkel. Tausende Vögel nisteten in dem Gemäuer, überzogen mit ihrem Kot die Mauern mit weißem Pelz. Die Tore der Außenmauern waren mit eisernen Gittern verschlossen.
Die Moorweiber, bezaubernd schöne Gestalten, näherten sich neugierig den Lebenden Steinen. Ihr Tanz im Wind war betörend. Süßer Blütenduft weckte die Sinne, ihr silbernes Lachen, ein nicht zu bezwingendes Begehren. Das Letzte allerdings, das die Männer erblickten, die ihrer Begierde folgten, war ihre wahre Gestalt.
Das silberne Lachen wurde zum Kreischen aus zahnlosen Mündern. Das eben noch lockige Haar, ein Nest sich windender Schlangen. Pures Grauen. Wenn sie die Wahl gehabt hätten, wären ihre Opfer lieber im Moor versunken als in den Armen dieser grässlich stinkenden Schreckgestalten jämmerlich zu verenden.
Auch die Moorweiber wussten von der Legende: Eines Tages sollten die Steintoten wieder zum Leben erwachen. Sie würden herabsteigen aus ihrer steinernen Gefangenschaft.
Endlich tat sich etwas. Nach so vielen Jahren, während derer sich die Fratzen und Skulpturen nur auf den Mauern bewegt hatten, verschwand eine nach der anderen aus den Mauervertiefungen, von Simsen und Türmen. Einige bevölkerten bereits den Park. Immer mehr dieser Gestalten bewegten sich um den See herum und ergriffen ganz selbstverständlich Besitz von der Ebene. Leathans dunkle Elfen erwachten zum Leben.
Es schien den Moorweibern, als ob die Mauern langsamer atmeten, sie stöhnten und keuchten wie eine Greisin mit einer altersschwachen Lunge. Noch immer veränderten die Steine ihr Aussehen. Mauern verschwanden, um woanders wieder zu wachsen. Leathan und Siberia waren nicht mehr zu sehen.